Praktikum in einem Atelier – Modedesign
… Schon früher hegte ich den Wunsch einmal in Italien zu arbeiten und mir dort die Handwerklichkeit und die Passion für die Mode anzueignen … Die Evaluation mit meinem Sachberater vom Jobcenter über meinen bisherigen Werdegang und das Aufzeigen der Möglichkeiten, die sich mit der Teilnahme am Projekt Network Event Berlin mir ergeben würden, hatten mich beflügelt und mir nach langer Zeit einen Motivationsschub gegeben … Ich freute mich auf die Vorbereitungsphase, das Lernen einer neuen Fremdsprache und den Aufenthalt in einem anderen Land, fernab vom gewohnten Berlin … Vor allem war ich auch sehr neugierig bezüglich der Arbeitskultur und den Mitarbeitern in Italien. Wie werde ich mich integrieren? Werde ich viele sprachliche Hürden haben? Werde ich meine Aufgaben gut genug lösen? Ist die deutsche Arbeitskultur ähnlich der italienischen? Aber auch im Privaten habe ich mir viele Fragen gestellt. Wie werde ich die Situation in einer Wohngemeinschaft erleben? … Wie wird es, ohne die Freunde und die Familie zu leben, in einer fremden Stadt, in einem anderen Land? …
Arbeit
… Meine Kolleginnen im Atelier waren durchweg herzlich und wertschätzend mir gegenüber, als auch geduldig wenn es um die Kommunikation ging. In einem Atelier geht es durchaus stressig zu, wo man schnell die Geduld verliert und die Kommunikation darunter leidet. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, hier fehl am Platz zu sein oder nicht beachtet zu werden. Ich wurde gleich zu Anfang integriert und als volles Mitglied im Team behandelt …
Wohnsituation
… Meine Mitbewohner bestanden aus zwei Jungen, 19 Jahre und 21 Jahre, und einer Mitbewohnerin, 28 Jahre … Insgesamt war die Gruppendynamik aber sehr positiv und wir haben viel miteinander unternommen … Durch die Altersmischung in meiner WG konnten wir viel austauschen an Erfahrung, als auch Meinungen zu verschiedenen Themen. Das tägliche Treffen am Küchentisch mit gemeinschaftlichem Austausches des Tagesablaufes war sehr angenehm … Auch konnte ich so viele meiner Charakterzüge entdecken, die ich mir im Alleinleben angeeignet habe…
Fazit
… Zu Anfang des Projekts war mir nicht bewusst, dass mich dieser Aufenthalt sowohl beruflich als auch privat prägen wird … Für mich persönlich gab es die Möglichkeit mich als Mensch nochmals besser kennenzulernen, im Alleingang, ohne Menschen die mich kennen. Auch die Erfahrung im Betrieb gab mir die Möglichkeit meine Fähigkeiten auszubauen und ein wenig italienische Mentalität auf mich einfließen zu lassen. Es hat mir außerdem wieder den Glauben in meine Fähigkeiten im näh- und fertigungstechnischem Bereich zurückgegeben und sogar verstärkt…
Praktikum im Bereich Online Marketing
… Und genau hier ist auch die Hauptmotivation zu finden, warum ich mich für eine Teilnahme am Qualifizierungsprogramm „Network Event Berlin“ in Italien entschieden habe. Ich wollte endlich Berufserfahrung sammeln und mich beruflich orientieren … Persönlich gesehen, wollte ich Lebenserfahrung sammeln, aber auch sehen, wie ich alleine zurechtkomme und wie es ist, in einer Wohngemeinschaft zu leben. Auch mit dem Umgang von Finanzen, wollte ich Erfahrung sammeln …
Auslandsaufenthalt und Praktikum
… Ich kann mich noch erinnern, dass ich gegenüber der Wohnung positiv Überrascht war, da ich aus einem unerklärlichen Grund dachte, dass der Wohnungsstandard in Italien nicht dem Deutschen entspreche …
… Für mich war es auch teilweise schwer Leben und Arbeiten unter einen „Hut“ zu bekommen. Nach der Arbeit war ich schon immer sehr erschöpft und wollte eigentlich nur noch nach Hause, was essen und dann schlafen gehen. Die Realität sah aber anders aus. Nach der Arbeit musste ich fast jeden Tag noch einkaufen gehen, da ich nicht zu viel kaufen wollte und dann etwas wegwerfen zu müssen. Nach dem Einkauf hatte ich mir dann was zu essen gemacht. Doch ausruhen danach konnte ich mich meistens nicht, da ich dann noch immer was im Haushalt machen musste. Schon war ein Tag im Fluge vergangen. Allgemein habe ich gemerkt, wie viel Zeit das Berufsleben einnimmt, was mir nicht gefallen hat. In der Woche hatte ich daher auch keine Zeit und Kraft Turin zu erkunden. Dafür, dass ich einer solchen Situation noch nie ausgesetzt war, habe ich es trotzdem gut gemeistert … Die Wochenenden habe ich daher umso mehr genutzt Turin zu entdecken ….
… Nicht nur Mattia und Steffania (Mitarbeiter von Formazione 80) hatten uns vor Ort bei jedem Belangen weitergeholfen, sondern auch die Betreuer aus Deutschland. Doch am besten fand ich, dass uns auch gemeinsame Aktivitäten angeboten wurden. Dadurch hat man nicht nur die Stadt beziehungsweise das Land weiter kennengelernt, sondern auch die Gruppe dabei unterstützt zusammenzuwachsen und gemeinsam was zu erleben …
… Da ich komplett andere Vorstellungen von der Arbeitskultur der Italiener hatte, war ich öfters zu spät auf Arbeit … Jedoch wurde auf Pünktlichkeit, Gründlichkeit und Professionalität geachtet und private Gespräche waren auch nicht gewünscht. Für mich war das wirklich eine große Überraschung und gleichzeitig eine Konfrontation mit meiner deutschen Identität …
Interkulturell gesehen habe ich reichlich Erfahrungen gemacht. Gerade die Essenskultur hat mir sehr gefallen … Man genießt das Essen mehr und nimmt sich auch Zeit dafür. In Deutschland kommt es mir manchmal so vor, als ob Essen nur dafür da ist, um den Hunger zu stillen. In Italien ist das Essen eher ein Genuss…
Wohnsituation
… Obwohl wir alle verschiedene Persönlichkeiten haben, haben wir die meiste Zeit trotzdem miteinander harmoniert und gemeinsam viel Spaß gehabt… Natürlich hatte ich mir auch manchmal mehr Privatsphäre gewünscht, aber insgesamt fand ich das gemeinsame Wohnen sehr entspannt … Konflikte gab es eigentlich nicht in der WG, sondern eher kleinere Diskussionen …
Fazit
Ich habe durch das Programm Network Event Berlin wirklich sehr viel gelernt, sei es über mich selber, über andere Menschen oder über andere Kulturen. Auf jeder Ebene, sei es die soziale, berufliche oder emotionale, habe ich Erfahrungen gemacht, die mir in meinem Leben nützlich sein werden … Auch die Gefühlswelt von mir, hat gelernt, mit Frustration und Demotivation, egal ob beruflich oder privat, umzugehen … Ich musste das erste Mal für mich selber kochen und lernen mit Geld umzugehen und dieses richtig einzuteilen … Mir hat das Praktikum gezeigt, dass ich weniger am Computer arbeiten möchte und dafür mehr Kontakt mit Menschen. Mich hat die Zeit in Turin viel selbstständiger gemacht und geholfen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen…
Praktikum bei einem Modemagazin
Leben und arbeiten im Ausland
Im ersten Monat muss ich zugeben kam ich mir vor als hätte ich den perfekten Job. Damit meine ich, dass mich der Schein sehr gut für die ersten Wochen verführt hat. Dabei spielten die Sympathie meiner Chefin, der Arbeitsort direkt gelegen am Fluss Pó, daß Aushängeschild des internationalen Unternehmens eine wichtige Rolle. Meine Motivation war sehr stark, ich lernte darüber Texte attraktiv für die deutsche Web- und Facebookseite zu gestalten und diese mit Extramaterial wie Galeriepräsentationen und weiteren Mitteln aufzupeppen. Somit bekam ich die Chance im Social Media Bereich zu experimentieren … Mit der Zeit bekam ich die Schattenseiten mit, wie die hohen Hierarchien, wenig Raum für Kreativität und Eigeninitiative, Druck des Unternehmens wenn ich etwas einfordere für mich….
Was mich durch die Erfahrung in dem Magazin beeindruckt hat, war wie viel Inhalt ich erschaffen kann, wenn ich meine Zeit effektiv einsetzte. Besonders schwierig fiel mir dabei, die 9 Stunden effizient mich zu engagieren…
Die letzten zwei Wochen wurden zu einer weniger schönen Erinnerung vom Arbeitsplatz. Da die Kompromissfindung schwierig zu gestalten war. Dementsprechend nahm der Abschied für mich einen bitteren Beigeschmack. Unsere Gespräche über die Zusammenarbeit von Berlin aus setzten mich in eine nervöse Position, weil ich damit beschäftigt war denen meine Arbeitsvorstellung zu verkaufen…
Die Kulturerlebnisse in Turin wollte ich in Bilder festhalten, dazu gab es viele Gelegenheiten die mich dazu verführten. Das unterwegs sein, Neues auszuprobieren, hat mir sehr gefallen.
So langsam kam ich in Italien an und schaute mir gerne ein paar italiensche Seiten ab. Schließlich war ich in der Stadt der Mode, Geschichte, Kunst und Schönheit, eine Kultur voller Sinnlichkeit. Dolca-Vita-Style beginnt jetzt!
Fazit
Der Erfahrungswert an dem Projekt Network Event Berlin ist übergehend positiv. Trotz Schwierigkeiten auf der Arbeit oder ein paar Unstimmigkeiten mit meinen Mitbewohnern, bekam ich oft ein beflügeltes Gefühl von der Stadt und der Energie, die Sie mir zu vermitteln mochte. Durch das Magazin konnte ich meine Potenziale wiederentdecken und Mut tanken. Wiederum gaben mir die WG Zuflucht- und Ausfluchtmöglichkeiten für meine persönliche Entwicklung, die ich mal besser meisterte und mal weniger gut. Wegen der Teilnahme am Ida-Programm konnte ich mich durch eine neue Perspektive betrachten und wieder an mich selbst glauben. Es war eine hilfreiche Selbstreflexion, ich konnte mir Gedanken über meine Zukunft machen und an mir arbeiten…